Terceira
25. -27. Juli: Angra do Heroismo auf Terceira (P)
Schon beim Einlaufen in den Hafen von Angra do Heroismo fällt uns die weiß-blaue Fassade der Igreja da Misericórdia auf.
Wir wandern durch die Stadt und den Jardim Duque da Terceira hinauf zum Alto da Memória
von wo aus man die schöne Aussicht über die Stadt und die Hafenbucht genießen kann.
Mit dem Leihwagen fahren wir am nächsten Tag über die Insel und sind beeindruckt von den wild wachsenden Hortensienhecken entlang der Straßen.
Wir baden in natürlichen Rockpools, von denen es einige entlang der Küstenstraße gibt
steigen 229 steile Stufen hinab in einen Vulkanschlot
und fahren mit dem Auto zum Monte Santa Barbara, dem höchsten Berg der Insel, von wo aus man schon unser nächstes Ziel, die Insel São Jorge, erahnen kann.
Zurück in Angra do Heroismo liefern wir uns noch ein Wettrennen mit einem Stier
während Mücke mit Vasco da Gama spazieren geht.


Auf São Miguel gibt es mehrere große Kraterseen (Caldeira), die jedoch zeitweise in den Wolken verschwinden.
São Miguel wird auch die „grüne Insel“ genannt, an Wasser mangelt es hier jedenfalls nicht.
Auch gibt es heiße Quellen, in denen man Baden kann.
An vielen Stellen treten heiße Schwefeldämpfe aus dem Boden aus, und wer möchte, kann seine mitgebrachten Speisen in Erdlöchern garen lassen.
An der Westküste tritt bei Ponta da Ferraria eine heiße Thermalquelle im Meer unter der Wasseroberfläche aus und erwärmt das frische Atlantikwasser auf sehr angenehme 28 Grad.
Das Wetter auf der Insel verändert sich ständig und man kann an einem Tag alle Jahreszeiten erleben.
Die anderen Yachten sind schon bald außer Sichtweite, und wir sind alleine auf dem Atlantik unterwegs zu unserem Reiseziel, den Azoren.
Ganz alleine sind wir hier draußen doch nicht, denn immer wieder begleiten uns Delphine auf unserem Weg nach Westen.
Nach drei Tagen liegen schon über 550 sm hinter uns, was einem Tagesetmal von 185 sm entspricht. Aber kaum hatten wir uns ausgerechnet, schon nach vier Tagen anzukommen, als der Wind einschläft und wir den Motor starten müssen. Die Batterien freuen sich über den frischen Strom, aber wir würden lieber segeln. Für etwa 100 Stunden haben wir Diesel an Bord, und da wir bisher kaum Treibstoff verbraucht haben würde es notfalls sogar bis nach Ponta Delgada reichen.
Der Atlantik ist glatt wie ein Ententeich. Kaum zu glauben, dass wir hier noch vor zweit Tagen 3-4 Meter hohe Wellen hatten. Die in rwP 297 Grad untergehende Sonne gibt uns die Gelegenheit, den Kompass zu kontrollieren. Anders als im Ijsselmeer beträgt die Missweisung hier auf dem Atlantik -9 Grad (West), folglich müssen am Kompass 279 Grad anliegen, um genau nach Westen zu steuern.
Nach 5 Tagen haben wir es geschafft und werden in Ponta Delgada auf São Miguel mit einem Regenbogen empfangen.
Am Sonntag treffe ich Herrn Prof. Soares, den ich während meinen Studiums 1990 als Diplomand am Nationalen Forschungsinstitut in Sacavém kennen gelernt habe und Katharina Lorenz, die ebenfalls in Bonn am Institut für Strahlen- und Kernphysik bei Herrn Dr. Vianden promoviert hat und die nun mit Ihrem Mann José in Lissabon lebt und am ehemaligen Institut von Herrn Prof. Soares arbeitet. Gemeinsam feiern wir den Sieg der Portugiesischen Fußballnationalmannschaft bei der EM 2016.
Wir lassen Playmobil im Yachthafen von Cascais und erkunden Lissabon und Umgebung,
besuchen den Padrão dos Descobrimentos, der an die portugiesischen Entdeckungsfahrten des 15. Jhd. erinnert,
den Torre de Belém, der als Wachturm den Hafen von Lissabon schützen sollte und das Castello São Jorge,
von wo aus man einen tollen Ausblick über die Stadt hat.
In der Altstadt von Lissabon
steigen wir hunderte von Treppenstufen hinauf und wieder hinunter
bis wir den Elevador Santo Justa entdecken.
Die Straßenbahnen sind noch dieselben wie vor 26 Jahren
und auch ansonsten ist vieles noch so, wie ich es in Erinnerung hatte.
Wir verzichten auf einen Besuch des Palácio da Pena
und fahren lieber noch einmal hinaus zum Cabo da Roca,
und dem nahegelegenen Surferparadies Praia do Guincho.